Bei fast 35° suchten wir täglich nach dem frühmorgendlichen Ansitz nach neuen Trittsiegel oder frischen Losungen in den uns bekannten Revieren. Diesmal gab es nicht das kleinste Anzeichen von Wölfen. Einerseits sind vermutlich die Welpen zu diesem Zeitpunkt für einen Umzug zum Rendezvous-platz noch zu klein, anderseits sind bei diesen Temperaturen wirklich nur Volldeppen wie wir unterwegs. Auch andere Wildtiere waren äusserst spärlich zu sehen. Einen weiteren Grund vermuten wir in den vielen langen Zäunen, welche wegen der ASP (afrikanische Schweinepest) entlang der deutsch-polnischen Grenze und in diversen Landkreisen erstellt wurden. Diese Zäune unterbrechen resp. unterbinden den natürlichen Wanderkorridor der Wildtiere. So haben Hirschkälber, Rehkitze und junge Kraniche keine Chance, die Zäune zu überwinden.
Es ist zu hoffen, dass sie wenigstens die Hausschweine vor der ASP schützen.
Die einzige Abkühlung gab es dann am letzten Ferientag, es goss in Strömen. Dennoch wollten wir Anzeichen von Wölfen oder anderen Wildtieren suchen und finden, wir machten uns also trotz Regen auf die Socken.
Bei so einem Wetter läuft allerdings kaum ein Wildtier freiwillig durch die Wälder....!
Die Zeit war trotzdem wunderschön, die Ruhe in den weiten Wäldern der Lausitz ist einfach unbezahlbar. Auch wenn es nicht immer Bilder gibt, spannend war es allemal. Unter anderem sahen wir einen Mink, das ist der amerikanische Nerz - eine Raubtierart aus der Familie der Marder, und nun kennen wir immerhin dessen Aufenthaltsort. Ob wir ihn wieder sehen....?
Wir sind gespannt, was uns im September erwartet.
(Lanius collurio)
Der *Name des Raubwürgers stammt aus früheren Zeiten, in denen man ihn aufgrund seiner Verhaltensweisen mit Greifvögeln verglichen hat.
Wikipedia
Der Neuntöter oder Rotrückenwürger (auch Rotrückiger Würger) ist eine Vogelart aus der Familie der Würger (Laniidae) und in Mitteleuropa die häufigste Würgerart. Er ist vor allem durch sein Verhalten bekannt, Beutetiere auf Dornen aufzuspießen.
Zu seiner Nahrung zählen vorwiegend Großinsekten, aber auch kleine Säugetiere und Vögel. In großen Teilen Europas und dem westlichen Asien heimisch, brütet er in halboffenen Landschaften, die ein gutes Angebot an Hecken und Sträuchern aufweisen. Die Nester werden bevorzugt in Dornsträuchern angelegt. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft musste der Neuntöter in Mitteleuropa in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts große Bestandseinbußen hinnehmen. Der Zugvogel überwintert im südlichen Teil Afrikas.
*Namensgebung
Der Name Neuntöter bezieht sich auf den irrigen Volksglauben, er würde erst neun Beutetiere aufspießen, bevor er sie verspeist. Oder wie der Zedler es im 18. Jahrhundert ausdrückte: „… und wollen etliche, wiewohl ohne genungsamen Grund, davor halten, es genieße dieser Vogel nichts, er habe denn neunerley todt gemachet, als wovon er den Namen Neuntödter erhalten haben soll.“ Hieraus entstanden auch ähnliche Namen wie Neunmörder (niederdeutsch Negenmörder) oder Neunwürger. Ebenfalls auf das „Spießen“ bezieht sich der Name Dorndreher (niederdeutsch Dorndreier), Dornreich, Dornkreul oder Dorntreter. Die Bezeichnung Falkensänger scheint auf seinen falkenartigen Schnabel hinzudeuten. Im Niederdeutschen ist ferner der Name Dickkopp bekannt, was die würgertypischen Proportionen lapidar, aber recht treffend beschreibt.
Da selbst noch im 18. Jahrhundert nicht einwandfrei zwischen den Arten (oder Geschlechtern) unterschieden wurde, sondern bisweilen alle einheimischen Würger als „Neuntödter“ bezeichnet wurden, sind nicht alle volkstümlichen Namen eindeutig Lanius collurio zuzuordnen. Diese Art wurde offensichtlich auch als „kleiner Neuntödter“ bezeichnet. Namen mit Bezug zur Elster wie z. B. Berg-, Wild- oder Kruckelster bezeichnen vermutlich, da sie sich wohl auf die schwarz-weisse Färbung beziehen, eher den Raubwürger. Weitere Namen, die sich in alten Nachschlagewerken finden, sind Quargringel (oder Quarkringel, vielleicht auf Ruf und Bänderung bezugnehmend) oder Rabraker.
Der Neuntöter ist die einzige Würgerart, die ihren Bestand bei uns halbwegs halten konnte. Allerdings ist der Bewohner niedriger Dornhecken und der extensiv genutzten Kulturlandschaft im Mittelland heute viel seltener als früher. Er spiesst Beutetiere oft an Dornen oder spitzen Seitenästen auf, um sie zu bearbeiten und zu zerteilen oder als Vorrat zu halten. Seinen Namen soll der Neuntöter dieser Eigenart verdanken: Man hat früher irrtümlicherweise angenommen, dass er immer erst neun Tiere aufspiesst, bevor er wieder eines verzehrt.
(Quelle: Vogelwarte Schweiz & NABU)
Ein adulter Seeadler wird ca. 76-92 cm gross und hat eine Flügelspannweite von imposanten 180-240 cm und ist somit der grösste und kräftigste Adler Europas. Sein Gefieder hat eine dunkelbraune Grundfarbe, der Kopf ist etwas heller, und seinen Mantel könnte man als schmutzig geschuppt bezeichnen. Im Flug ist er mit seiner Silhouette unverwechselbar: breite, stark gefingerte Flügel, ein leuchtend weißer Schwanz und ein lang nach vorne gestreckter Hals und Kopf.
Die Tiere verbringen ihr Leben meist in einer Dauerehe mit einem Partner. Die riesigen Horste erreichen einen Durchmesser von bis zu zwei Metern und werden aus dem Vorjahr zur zeitigen Brut im Frühjahr wieder genutzt. Dabei bebrüten meist die Weibchen die ein bis drei Eier, während die Männchen sie mit Nahrung versorgen.
Nebst Ostdeutschland kommt der Seeadler am häufigsten in Norddeutschland vor. In Wäldern mit alten, stabilen Bäumen oder an Klippen baut er seine gewaltigen Horste. Zur Nahrungssuche benötigt er Küsten, große Seen oder Flüsse in der Nähe. Vorzugsweise erbeutet er Fische, die sich nah an der Wasseroberfläche aufhalten. Darüber hinaus zählen aber auch Säugetiere, Vögel und Aas zu seinen Hauptnahrungsquellen. Obwohl er in erster Linie kranke oder schwache Tiere erbeutet, kann dieses Kraftpaket Fische bis zu einem Gewicht von fünf Kilogramm und Vögel bis Graugansgröße überwältigen. In Deutschland zählt er zu den Standvögeln und bleibt auch im Winter in seinem Revier. Aufgrund intensiver Schutzmaßnahmen gilt er in Deutschland als nicht gefährdet.
In der Schweiz konnte am 12. März 2018 ein Seeadler am Klingnauer-Stausee beobachtet werden. Ansonsten erscheinen sie bei uns als eher seltener Wintergast.
(vor ein paar Tagen erhielt ich allerdings einen Tipp über ein mögliches sesshaftes Paar in der Deutschschweiz. Da bleibe ich natürlich mal dran.)
Remiz pendulinus
Die Beutelmeise ist die einzige ausserhalb Afrikas vorkommende Art ihrer Familie und gehört zu den kunstfertigsten Nestbauern unter den europäischen Brutvögeln. Man findet sie ausschließlich an Gewässern und Sumpfgebieten. Dort baut sie in Laubbäumen ihr Nest.
An den äusseren Zweigenden einer Weide oder einer Birke beginnt das Männchen mit Naturmaterialien wie Bastfasern, Tierhaaren oder Samenhaaren von Pappeln oder Weiden eine birnenförmige Grundkonstruktion, die dann zusammen mit dem Weibchen zum beutelförmigen Nest vollendet wird. Der Eingang führt durch einen röhrenartigen Fortsatz. Die Nester sind so kunstvoll verwoben, dass sie in Osteuropa früher sogar als Pantoffeln für Kleinkinder verwendet wurden. Meist brütet sie in der Nähe von Flüssen, Seen oder Sumpfgebieten.
Außerhalb der Brutzeit ist sie vor allem in Röhrichten und in Büschen anzutreffen. Der zierliche Vogel kann etwa 10 bis 12 cm groß werden und wiegt bis zu 20 g. Die Flügel erreichen eine Länge von etwa 60 mm. Die auffallendsten Merkmale sind der graue Kopf mit der schwarzen Maske und der rostbraune Rücken. Die Jungvögel haben noch keine schwarze Maske. Die Beutelmeise ist vom Aussehen her dem Neuntöter sehr ähnlich. Der leise Ruf klingt in etwa wie „siüh“ und ähnelt sehr dem Ruf des Eisvogels. Anhören könnt ihr ihn hier: https://www.vogelwarte.ch/de/voegel/voegel-der-schweiz/beutelmeise?gclid=EAIaIQobChMIxpPJg-ru8QIVCd-yCh2_9wZOEAAYASAAEgJrlPD_BwE
(Quellen: Vogelwarte Schweiz & NABU)
(Acrocephalus scirpaceus)
Kaum ein Schilfgebiet ist zu klein für den Teichrohrsänger. Er hat die Angewohnheit, auf einem Schilfhalm hinauf und herunter zu rutschen und von Stängel zu Stängel zu hüpfen.
Der Teichrohrsänger ist einer der unauffälligsten unter den Rohrsängern. Dafür ist er ein sehr geschickter Halmkletterer, der sich am liebsten in hohen Schilfbeständen aufhält. Ausserdem ist er ein Schnellflieger unter den Vögeln, pro Sekunde schafft er etwa zehn Meter. Wobei er das Klettern dem Fliegen vorzieht.
Im Herbst zieht es den Langstreckenflieger dann in die wärmeren Gebiete des tropischen Afrikas und kehrt Ende April für die Brut zurück.
Zu finden ist der Teichrohrsänger in Schilfbiotopen, in bewachsenen Uferdickichten fühlt er sich am wohlsten. Sein Nest hängt an mehreren Halmen über dem Wasser, zum Flechten benötigt er Gräser und Schilf.
(Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/teichrohrsaenger/)
Lacerta agilis agilis
Die Zauneidechse erreicht eine Länge von 20 - 25 cm. Nach der Smaragdeidechse ist sie damit die grösste der vier Eidechsenarten des Schweizer Mittellandes. Ihre gedrungene, kräftige Gestalt und der verhältnismässig kurze, stumpfschnauzige Kopf unterscheiden sie deutlich von der zierlicheren Mauereidechse. Ihr Schwanz wird nicht viel mehr als körperlang und wirkt ziemlich dick, derjenige der Mauereidechse hat etwa die doppelte Körperlänge und erscheint dadurch länger und schlanker.
Beiden Geschlechtern der Zauneidechse gemeinsam sind die hellen Rückenstreifen, die Augenflecken an den Flanken und die braune Grundfarbe. Das Männchen zeigt besonders während der Fortpflanzungszeit leuchtend grüne Flanken und eine grüne Kehle, wodurch es sich deutlich von der Waldeidechse absetzt, bei welcher niemals grüne Farbtöne auftreten. Den Jungtieren der Zauneidechse fehlt die charakteristische Rückenzeichnung, die Augenflecken sind jedoch sehr deutlich und überziehen den ganzen Körper.
Bevorzugte Lebensräume der Zauneidechse sind Trockenstandorte und Ödländer. Da diese jedoch früher oder später der modernen Kulturlandschaft zum Opfer fallen, wird das Tier zunehmend auf Restflächen abgedrängt. Bei weitem die meisten Zauneidechsen leben heute in derartigem Übergangsgelände, oft auf wenigen Quadratmetern zwischen Strasse oder Waldrand und intensiver Landwirtschaft, an Bahndämmen, Uferverbauungen, Böschungen sowie in Gruben, Hecken und am Rand von Kleinstwäldern mitten im Kulturland. Immer mehr besiedelt das Tier Gärten und Grünanlagen, Golfplätze, Baumschulen, Friedhöfe etc., sofern an diesen Orten nicht peinlichste Ordnung herrscht. Dadurch entsteht der Eindruck, die Art sei bei uns noch häufig und überhaupt nicht gefährdet.
Ein Vergleich mit der Situation noch vor wenigen Jahrzehnten zeigt aber deutlich eine qualitative Verschlechterung der Lebensräume: Anstelle grossflächiger Magerwiesen und Trockenhänge mit individuenstarken Populationen existiert heute eine Vielzahl stark aufgesplitterter Kleinststandorte mit oft nur wenigen Tieren. Deren Überlebenschance ist gering, wirken sich doch Verluste auf den Bestand viel verheerender aus als in grossen Kolonien. Zudem unterliegen diese Flächen oft starken chemischen und mechanischen Eingriffen.
(Quelle: http://www.karch.ch/karch/de/home/reptilien/reptilienarten-der-schweiz/zauneidechse.html)
Den 14 bis 20mm großen Gefleckten Schmalbock (Rutpela maculata, syn. Leptura maculata) findet man von Juni bis August in lichten Wäldern, an Waldrändern oder auf Lichtungen. Die Zeichnung der Flügeldecken kann recht variabel ausfallen, ein gutes Erkennungsmerkmal sind die gelb-schwarz geringelten Fühler. Die Art ist noch recht häufig und weit verbreitet. Die Larven vom Gefleckten Schmalbock ernähren sich von Laubbaum-Totholz, es bleiben lange Fraßgänge zurück in denen schließlich auch die Verpuppung stattfindet. Oft kann man die adulten Käfer beim Blüten-Besuch beobachten.
(Quelle: https://www.digital-nature.de/tierwelt/insekten/chrysomeloidea/geflschmalbock/detail/detail_2.html)