Goldammer


Emberiza citrinella

 

Das „citrinella“ in ihrem wissenschaftlichen Namen bedeutet „zitronengelb“, und das nicht zu Unrecht: Im Prachtkleid haben die Männchen einen leuchtend gelben Kopf und eine gelbe Unterseite. Mit diesem hübschen Federkleid und ihrem Gesang versuchen die Männchen, bei ihren Damen zu landen. Angelockten Weibchen werden anschließend gelegentlich Grashalme geschenkt.

 

Kennzeichen

Langschwänzige, schlanke und grosse Ammer mit leicht gekerbtem Schwanz und typischem Ammernschnabel. Männchen unverkennbar mit gelbem Kopf (Brutkleid) oder zumindest gelber Kehle (Schlichtkleid) und rotbraunem Bürzel. Die Weibchen ähneln den Männchen, doch Kopf und Kehle sind viel weniger gelb und mehr grünlich. Die juvenilen Goldammern sind brauner und überall mehr gestrichelt. Gar kein Gelb zeigen nur die Weibchen im ersten Winter. Im Schlicht- und Juvenilkleid Verwechslungsmöglichkeit mit der Zaunammer.

 

Verbreitung, Bestand, Wanderungen

Westliche Paläarktis und Teile Westsibiriens. Fehlt in Südwest- und Südosteuropa und auf den meisten Inseln des Mittelmeers und Nordeuropas. In der Schweiz im Mittelland und im Jura weit verbreitet, in den Alpen bis etwa 1500 bis 1800 Meter über Meer. 50 000 bis 80 000 Brutpaare. Überwiegend Standvogel, Abwanderungen in tiefere Lagen oder in den Mittelmeerraum vor allem bei schlechter Witterung und je nach Schneelage, dann Tagzieher mit gemeinsamen Schlafplätzen.

 

Lebensraum, Nahrung

Offene und halboffene abwechslungsreiche Landschaften mit Büschen, Hecken und Gehölzen und vielen Randlinien zwischen unterschiedlichen Vegetationshöhen (z.B. Waldränder, Lichtungen, Heckenlandschaften, Baumreihen, Böschungen). Im Winter vor allem auf Getreidestoppelfeldern, an Siedlungsrändern und auf Ruderalfluren. Nahrung: Sämereien, im Sommer viele Insekten und deren Larven sowie Spinnen.

 

Stimme

Sehr charakteristischer Gesang wie «zizizizizizizii-düh» beziehungsweise «wie wie wie hab ich dich liiiieb», frühestens ab Februar zu hören, bis August. Weniger intensiver Herbstgesang. Rufe im Abflug «zürrl» oder «zick-zürrl» oder «tssrrp», Flugrufe fein «dsip», Erregungsrufe «ziieh».

 

Verhalten, Fortpflanzung

Zur Brutzeit territorial, Revierverteidigung durch das Männchen, das von erhöhter Warte singt. Nach der Brutzeit bilden sich Trupps, die bis Ende Februar zusammen halten. Monogame Saisonehe, Revierbesetzung ab Mitte Februar bis in den März hinein, Paarbildung kurz darauf. Nest auf dem Boden oder niedrig in Büschen, nur vom Weibchen gebaut. Pro Brut 2 bis 5 Eier (weisslich bis rötlichbraun mit variablem Muster), 2 Bruten pro Jahr (Mitte Mai und im Juli). Brutdauer 11 bis 14 Tage, Nestlingszeit 9 bis 14 Tage. Nur das Weibchen brütet und hudert.

 

(Quelle: https://www.birdlife.ch/de/content/vogel-des-jahres-2002-goldammer)