(Cuculus canorus)
Wie sieht ein Kuckuck aus?
Der Kuckuck kann, wenn er ausgewachsen ist, eine Körperlänge von 32 bis 34 cm erreichen. Die Flügelspannweite liegt dann bei 55 bis 60 cm. Von der Größe her ist er vergleichbar mit einer Turteltaube. Die Männchen sind mit 110 bis 140 g etwas schwerer als das Weibchen mit seinen 95 bis 115 g.
Auf den ersten Blick könnte man den Kuckuck leicht mit einem Sperber und einem Turmfalken verwechseln. Und das soll auch genau so sein, um seine Lebensweise durchführen zu können.
Beim Kuckuck unterscheiden sich Männchen und Weibchen leicht in der Färbung des Gefieders. Bei den Männchen ist die Oberseite schiefergrau. Kinn, Kehle und Vorderbrust sind deutlich heller gefärbt. Die Unterseite ist beim männlichen Kuckuck weiß mit bräunlicher Bänderung.
Die Weibchen sind den Männchen recht ähnlich. Aber die Unterseite ist im Vergleich zum Männchen eher rostbeige bis gelblich. Und auch die Bänderung ist dünner und dunkler.
Interessant ist, dass es beim Kuckuck auch noch ein weitere Farbvariante bei Männchen und Weibchen gibt, die an der Ober- und Unterseite rostbraun sind. Allerdings sind diese Varianten äußerst selten.
Wo leben Kuckucke?
Wie bereits erwähnt, kommt der Kuckuck in ganz Europa vor. Einzige Ausnahmen sind Island und der Norden Russlands. In seinem Lebensraum müssen ausreichend Sträucher, Hecken, vereinzelte Bäume und Ansitzmöglichkeiten vorhanden sein. In offenen Ackerlandschaften ist er eher selten zu finden.
Der Kuckuck ist ein Zugvogel und als Langstreckenzieher überwintert er in Afrika und zwar in Gebieten südlich des Äquators. Dabei läuft die Wanderung hauptsächlich nachts ab.
Anfang August verlassen die Vögel ihre Brutgebiete und kehren dann meist Mitte bis Ende April zurück.
Was frisst ein Kuckuck?
Erwachsene Vögel verzehren in erster Linie tierische Nahrung. Auf dem Speiseplan ganz oben stehen Schmetterlingsraupen aber auch Käfer oder hin und wieder Libellen, Wanzen oder Heuschrecken werden gefangen und verspeist.
Die Weibchen fressen auch die Eier aus den Nestern anderer Singvögel, um Platz für den eigenen Nachwuchs zu schaffen.
Brutverhalten und Fortpflanzung des Kuckucks
Der Kuckuck zeigt ein ganz besonderes Brutverhalten. Er hat nämlich keins. Das Weibchen sucht Nester anderer Singvögel auf uns beobachtet diese. Wurde dort mit der Eiablage begonnen, wird, in einem unbeobachteten Moment, ein eigenes Ei in das Nest gelegt. Der Kuckucksnachwuchs schlüpft schneller als der Nachwuchs der Wirtsvögel und beginnt zeitnah damit die anderen Eier aus dem Nest zu befördern. Sind bereits weitere Jungen geschlüpft, so werden auch diese aus dem Nest gedrängt.
Das Kuckucks-Weibchen wiederholt die Eiablage in ein Wirtsnest etwa alle zwei Tage. Dabei wird eines der Wirtseier mitgenommen, so dass die Anzahl gleich bleibt.
In Schnitt legt das Kuckucks-Weibchen 9 Eier auf diese Weise ab. Pro Nest immer ein Ei.
Interessant ist, dass sich der Kuckuck jeweils auf einen bestimmten Wirtsvogel spezialisiert und die Eier dann der Färbung der Wirtseier angepasst werden. Nur durch die Größe kann man sie dann unterscheiden.
Folgende Singvögel können als Wirtsvogelarten vorkommen:
Neuntöter
Bachstelze
Zaunkönig
Gartengrasmücke
Sperbergrasmücke
Da in den meisten Fällen der junge Kuckuck als einziger übrigbleibt, wird auch nur noch er von den Wirtseltern aufgezogen. Diese können dem Fütterungsreiz durch den weit aufgerissenen Schnabel einfach nicht widerstehen. Selbst wenn der Kuckuck selbst schon wesentlich größer als seine Wirtseltern ist, füttern sie ihn immer noch weiter.
Nach etwa 20 Tagen verlässt der Kuckuck das Nest und fliegt seinen Wirteltern sogar für die Fütterung entgegen und wird außerhalb vom Nest noch mehrere Wochen gefüttert.
Insgesamt ist der Kuckuck aber nicht soweit verbreitet, dass er dem Bestand der Wirtvögel durch seine parasitäres Brutverhalten schaden kann.
Quelle: https://www.voegel-im-garten.de/vogel-steckbriefe/kuckuck-cuculus-canorus/)