RabenVögel


Zu den Rabenvögeln gehören Raben und die meist kleineren Krähen – also Kolkraben gehören zu den Raben und Dohlen. Saatkrähen, Aaskrähen, Rabenkrähen, Nebelkrähen zu den Krähen. Auch Eichelhäher und Elstern gehören zu dieser Familie. Sie gehören alle zu den Sperlingsvögel, Unterordnung Singvögel, Familie Rabenvögel, Gattung Raben und Krähen.

Rabenkrähen

(Corvus corone)

Rabenkrähen sind KEINE (Kolk)Raben. Rabenkrähen sind kleiner, der Schnabel ist schmaler und ihr Ruf gleicht eher einem Krächzen. Der Lautäusserungen der Kolkraben hingegen ist laut, tief und mit gerolltem «r».

Als Allesfresser sind sie die Hauptgewinner der heutigen Entwicklung in der Landwirtschaft. Der für Silage übliche, fast gleichzeitige Schnitt grosser Flächen macht Krähen dank guter Flug- und Laufeigenschaften sowie gemeinschaftlicher Nutzung des Nahrungsangebots gegenüber anderen Vögeln der Agrarlandschaft überlegen. Als Allesfresser ernähren sie sich von Samen, Früchten, Beeren, Nüssen, Abfall, aber auch Aas und Kleintieren. Als Nesträuber und *Schädling wird die Rabenkrähe schon lange verfolgt. Aus ökologischer Sicht gibt es dafür allerdings keine stichhaltigen Gründe. Trotz aller Nachstellungen konnte der Bestand nirgends stark dezimiert werden. Besonders Nichtbrüterschwärme können an landwirtschaftlichen Kulturen Schäden anrichten. Andererseits sind Krähen auch sehr nützlich, denn sie vertilgen gerade zur Brutzeit zahllose Mäuse und Schnecken. Oft trifft man Rabenkrähen in großen Gruppen an. Paare verteidigen ihr Nest aber lautstark gegenüber den Artgenossen. Jungvögel schließen sich zu Trupps zusammen. Im Winter (in Deutschland) sind sie häufig mit Saatkrähen und Dohlen unterwegs.

Sowohl im Lebensraum als auch in der Lebensweise sind die schwarzen Rabenkrähen den Nebelkrähen sehr ähnlich. Im Osten Deutschlands werden sie zunehmend von den Nebelkrähen ersetzt, im Westen sind sie häufig zu sehen.

Wer glaubt, einen Raben vor sich zu haben, sollte zunächst prüfen, ob es sich um die ähnliche, aber kleinere und viel häufigere Rabenkrähe handelt. Der Lebensraum der Rabenkrähe erstreckt sich von lichten Wäldern über Agrar- und Kulturlandschaften bis hin zu Städten und Dörfern.

Merkmale: 45-49 cm groß, Flügelspannweite 93-104 cm, Die Rabenkrähe ist schwarz im kompletten Gefieder, an Schnabel und Beinen. Der Schnabel ist kräftig, der First gewölbt, an der Schnabelbasis ist dichtes schwarzes Gefieder, unterscheidet sich von der erwachsenen Saatkrähe durch die befiederte Schnabelwurzel und den weniger spitzen Schnabel; beide Geschlechter gleich. 

* es gibt keine Schädlinge! Dieser Ausdruck ist menschengemacht. Jede Tierart ist für etwas nützlich, auch wenn uns das nicht gleich so bewusst ist.


Saatkrähen

(Corvus frugilegus)

Saatkrähen sind sehr gesellige Vögel, zu erkennen sind sie an den grauweissen Flecken im Gesicht und der Schnabelwurzel (fehlt bei Einjährigen) und natürlich an ihrem markanten Schnabel. Sie leben in Dauerehe, nisten in Kolonien und suchen ihre Nahrung in Trupps gemeinsam. Nur die nächste Nestumgebung wird verteidigt. Ist ein Nachbarnest unbewacht, werden häufig Zweige für das eigene Nest entwendet. Sind vorübergehend mehrere Nester unbesetzt, können richtige Plünderorgien ausbrechen. In den Kolonien geht es oft sehr lärmig zu und her. Das birgt Konfliktstoff, zumal viele Saatkrähen in Wohnquartieren, Stadt- und Spitalparks nisten, der Lärm in einer Kolonie ist oft ohrenbetäubend. Wer aber dem Treiben in einer Kolonie länger zuschaut, wird bei diesen intelligenten Tieren bald auch Faszinierendes wie die akrobatischen Flugspiele entdecken.

 

https://www.vogelwarte.ch/de/voegel/voegel-der-schweiz/saatkraehe


Alpendohlen

(Pyrrhocorax graculus)

Die Alpendohle gehört ebenfalls zu den Rabenvögel und wurde 1766 erstbeschrieben und in die Gattung der Bergkrähe gestellt.

Der etwa taubengrosse schwarze Vogel mit metallisch-glänzendem Gefieder, gelbem Schnabel (Jungvögel dunkel) und den roten Beinen (Jungvögel braunschwarz) dürfte allen Berggängern als treuer Begleiter bekannt sein, der mit seinen beeindruckenden Flugkünsten mühelos um die höchsten Gipfel segelt und allen Winden trotzt. Zu erkennen sind sie auch an ihren pfeifenden Rufen.

Der ganzjährige Tourismusbetrieb erlaubt es den Vögeln, auch im Winter in Höhen über 3000 m auszuharren. In der Nähe von Bergrestaurants und Picknickplätzen legen sie jede Scheu vor Menschen ab und lassen sich von Touristen kulinarisch verwöhnen. Grundsätzlich gehören aber Beeren und Wirbellose zu ihrer Nahrung und gelegentlich fressen sie auch kleine Wirbeltiere und Vogeleier.

Bei Schlechtwettereinbrüchen fliegen die Alpendohlenschwärme auch im Sommer in die Tallagen, wo sie in typischer Weise über den Dörfern kreisen und als Vorboten für frühe Schneefälle gelten. Alpendohlen leben wie viele Rabenvögel in monogamer Dauerehe. Eine Partnertreue über acht Jahre ist schon nachgewiesen.

 

https://www.vogelwarte.ch/de/voegel/voegel-der-schweiz/alpendohle