(Sturnus vulgaris)
Stare können kreischen wir ein Bussard, zirpen wie eine Meise, klingeln wie ein Handy oder bellen wie ein Hund. Sie brüten bei uns in Baumhöhlen oder Nistkästen. Doch eine aktuelle Zählung hat ergeben: Die schrägen Vögel werden seltener.
Aber warum?
Der Star hat zwei Probleme: Futter und Wohnung. Eigentlich brüten Stare in Baumhöhlen. Doch alte Bäume mit Löchern und Ritzen im Stamm werden immer seltener. Auch Hohlräume an alten Gebäuden nutzt der Star gerne. Wenn alte Häuser abgerissen oder erneuert werden, gehen ihm diese Brutplätze verloren.
Sein größeres Problem ist aber, dass der Star wie viele andere Vögel heute viel weniger Futter findet als früher. Naturschützer machen dafür die intensive Landwirtschaft verantwortlich: Wiesen, Weiden und Hecken verschwinden und machen riesigen Äckern Platz. Dadurch fehlen auch Insekten, Kleintiere und Beeren - den Vögeln geht das Futter aus.
Weil der Star ein Allesfresser und sehr anpassungsfähig ist, gibt es in Deutschland zwar immer noch mehr als drei Millionen Brutpaare, aber noch vor zwölf Jahren waren es mehr als fünf Millionen!
Im Vergleich zur Schweiz sind es (2013-2016) 120’000-140'000 Paare. Die Zählung von 2016 ergab 3217 Vögel, im 2019 waren es grad noch 2883 Tiere. (Birdlife.ch) Dieser Rückgang alarmiert die Vogelschützer. Naturschützer und Politiker in Deutschland setzen sich jetzt dafür ein, dass sich die Landwirtschaft verändert. Denn: Nur mit einer naturnahen Landwirtschaft geht es auch den Wildtieren gut.
Stare können die Rufe anderer Vogelarten täuschend echt nachahmen. Wenn Stare in Dörfern oder Städten brüten, lernen sie auch menschliche Geräusche. Sie klingeln wie ein Handy, klappern wie eine schlagende Autotür oder ahmen die Geräuschkulisse eines Computerspiels nach.
Wozu muss ein Vogel klingen wie ein knatternder Motorroller? Wieso zwitschert er wie ein Zilpzalp oder bellt wie ein Hund? Dafür hat der Star einen guten Grund: Es beeindruckt die Weibchen. Nur wer ausdauernd und abwechslungsreich singt, hat bei den Starenweibchen eine Chance.
War die Brautwerbung erfolgreich, brütet das Starenpaar ab Ende März vier bis acht hellblaue Eier aus. Ihre Nester bauen die Stare in Höhlen - in Baumhöhlen und Felsspalten, aber auch in Mauernischen und gerne in Nistkästen. Die kleinen Stare schlüpfen nach knapp zwei Wochen. Schon drei Wochen später ist die Zeit im Nest vorbei und die Jungtiere fliegen aus. Jetzt können sich die erwachsenen Stare wieder um sich selbst kümmern.
(Quelle: https://naturdetektive.bfn.de/lexikon/tiere/voegel/star.html)