(Regulus regulus)
Mit nur 4–8 Gramm Gewicht und etwa neun Zentimeter Körpergrösse ist das Wintergoldhähnchen der kleinste Vogel Europas. Es ernährt sich ganzjährig von winzigen, weichhäutigen Insekten und Spinnen. Ein Vogel dieser Grösse muss Erstaunliches leisten, um seine Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Jeden Tag braucht er Nahrung im Umfang des eigenen Körpergewichts. Während der kurzen Wintertage muss er in 6–7 Stunden genügend Insekten fangen, um die rund 17-stündige Nacht bei kalten Temperaturen im Freien zu überstehen. Die nördlichen Brutgebiete werden im Winter vollständig geräumt, denn die dortigen kurzen Wintertage reichen wohl nicht aus, um genügend Reserven für die Nacht zu sammeln.
Es ist leicht mit dem Sommergoldhähnchen zu verwechseln, das aber anders als das Wintergoldhähnchen einen weißen Überaugenstreifen und leuchtend gelbgrüne Halsseiten besitzt. Die Reviere dieser beiden Vogelarten, die eine Vielzahl ähnlicher Verhaltensweisen haben, überlappen sich gelegentlich. Das Wintergoldhähnchen steht jedoch in keiner direkten Nahrungskonkurrenz mit dem Sommergoldhähnchen, da es sich mit seinem Nahrungsspektrum auf kleinste Beutetiere spezialisiert hat und anders als das Sommergoldhähnchen diese bevorzugt auf der Unterseite von Ästen sucht.
Wintergoldhähnchen brüten überwiegend in Nadelbäumen. Sie verwenden zum Bau ihrer Nester unter anderem Spinnstoffe aus den Eierkokons von Spinnen und den Gespinsten einiger Raupenarten und errichten dadurch ein besonders stabiles Hängenest. Es ist so gut isoliert, dass das Weibchen bei jeder Witterung bis zu 25 Minuten die zu bebrütenden Eier verlassen kann, ohne dass diese auskühlen.
Quellen: (https://www.vogelwarte.ch/de/voegel/voegel-der-schweiz/wintergoldhaehnchen, https://de.wikipedia.org/wiki/Wintergoldhähnchen )